Andrea Gern beginnt die Session damit, das Netzwerk tanz weit draußen vorzustellen. Gegründet wurde es von Tanzszene Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern tanzt an‚ fabrik potsdam, tanz.nord (K3 – Tanzplan Hamburg / KuB Bad Oldesloe) sowie Aktion Tanz. 2024 sind mit der Tanz- und Theaterwerkstatt  Ludwigsburg, mit Ponderosa in Stolzenhagen und Szene 2wei in Essen weitere Partner hinzugekommen. Das Netzwerk wird bis 2025 gefördert durch das Programm ‚Verbindungen fördern‘, das überregionale Netzwerke und Bündnisse in den freien darstellenden Künsten unterstützt.

"Ich dachte, ich bin hier ganz alleine" > Idee der Vernetzung

ZIELE des Netzwerkes sind:

• Vernetzung der Akteur*innen des Tanzes in ländlichen Räumen
• Erfahrungsaustausch
• Weitergabe von Erfahrung und Kompetenzen in diesem Bereich
• Tanz in der Fläche stärken und sichtbar(er) machen

FORMATE, in denen tanz weit draußen umgesetzt wird:

• Kaffeetalks Online
  Zum Frühstücks-Kaffee finden regelmäßig Talks und Fragerunden mit wechselnden Expert*innen statt. Das Format ist mit 80 Teilnehmer*innen, die sich für Kaffeetalks angemeldet haben, sehr erfolgreich.
• Residenzen
  in allen teilnehmenden Bundesländern. Ein Schwerpunkt dabei ist die Zusammenstellung von Tandems: Akteur*innen aus zwei unterschiedlichen Bundesländern, die gemeinsam eine Residenz erhalten > Community-Building
• Touring
  Durch eines der beteiligten Bundesländer findet eine Tournee mehrerer Gast-Produktionen aus anderen Bundesländern statt. Stücke für junges Publikum mit Vermittlungsformaten werden aufgeführt.
  > Pop-up Produktionen in Gegenden und an Orten, in denen sonst kein Tanz stattfindet, z.B. in Turnhallen, Schulen
  > Stücke und Vermittler*innen aus verschiedenen Bundesländern > lernen voneinander
  > Learning: Lehrer*innen und Eltern einbeziehen und weiterbilden - Kinder und Jugendliche erzählen von dem, was sie erlebt haben. Wie kann man das begleiten?
  > Herausforderungen sind die Logistik und die Organisation: Partner:innen vor Ort finden
• Kulturpolitischer Dialog
  Gespräch zwischen Politischen Vertreter*innen vor Ort mit Künstler*innen
• das Symposium "Empowerment, Zusammenhalten und Teilen!", 8.- 10. NOV 2023
  • Resident*innen treffen sich.
  • Gespräche zum gesellschaftspolitischen Umfeld der künstlerischen Aktivitäten
  • Kulturpolitischer Outreach: Das Netzwerk stärkt die Wahrnehmung der einzelnen beteiligten Akteur*innen, insbesondere die Wahrnehmung in der Politik, und verbessert ihre Möglichkeit, in den politischen Dialog einbezogen zu werden.
  • Das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, stärkt die Akteur:innen.

Im Anschluss an den Impuls von Andrea kommen im Gespräch der Teilnehmer*innen Gedanken, Eindrücke und Erfahrungen zur Sprache:

>   z.B. ein Festival in einem kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt von United Networks
>   ‚Braver space"
>   Marginalisierte Personen ziehen sich in urbane Räume zurück. Gleichzeitig gibt es ein großes Potential in den ländlichen Räumen.
>   Eine Herausforderung ist: Wie im ländlichen Raum für Künstler*innen of colour die Sicherheit gewährleisten(!)? Wie geht man um mit Kunst, die rausgeht aus den ‚safe spaces‘? Was bedeutet es, als Künstler*in of colour an diesen Orten im ländlichen Raum zu leben?
>   Woher kommen Ressourcen, um sich mit Themen Barrierefreiheit, Diversität etc. zu beschäftigen (Beratung, Begleitung)?
>   CARE-Arbeit
>   ein Wissenspool und Wissenstransfer sind nicht vorhanden

Forderung
Kosten für Beratung, Begleitung, Sicherheit etc. müssen übernommen werden. Hier sind auch andere Ministerien - außerhalb der für die Kunst zuständigen - zu Kooperation aufgefordert!
Auflösen des Dualismus Stadt-Land.

www.tanzszene-bw.de

TanzSzene BW hat ein Arbeitsbuch herausgegeben:
Manual ‚Tanz in der Fläche‘, als Download auf www.tanzszene-bw.de verfügbar