Session 1.2 - 'Förderung 2024: weniger Geld – höhere Kosten'

Leitung: Béla Bisom, Geschäftsführer transmissions GmbH und kaufmännischer Leiter Favoriten-Festival
Studio 2 - 12:00-12:45 Uhr
Wenig fördern mit der Gießkanne oder viel fördern mit niedriger Förderquote: Jede Entscheidung erzeugt unterschiedliche Situationen, mit denen die in der Folgenden der ökonomischen Kette Förderer – Veranstalter*innen – Kompanien – Künstler*innen (und Team) umgehen müssen. Wir wollen, abseits jeglicher Rhetorik, die verschiedenen Situationen, Alternativen und deren Konsequenzen zu Ende durchdenken und besprechen: Welche Erwartungen darf ich haben? Wer trägt wo welche Verantwortung?
Dokumentation der Session
Fakt ist, die Fördersummen fallen nun geringer aus.
Zudem wollen wir Honoraruntergrenzen einhalten, fair & inklusiv arbeiten, aber haben damit auch weniger Geld für andere Aspekte der Produktion zur Verfügung.
Also: "Weniger Geld, mehr Kosten"
Wie gehen wir damit um?
Welche Entscheidungen treffen wir, wenn weniger Fördergeld für das Projekt bereitsteht?
Wie wird das Budget geplant?
Welche Auswirkungen hat die Fördersiituation auf den Prozess?
Blickwinkel:
Förderer > Veranstalter*innen > Kompanien > Projektbeteiligte
Situation A)
Entscheidung der Förderer: Wenig Geld geht an viele Verantalter*innen / Kompanien
- bedeutet für die Produktion bspw. kürzere Proben- / Recherchephasen, weniger Personal
- Projektbeteiligte müssen entscheiden, ob das Geld für den Bedarf ausreicht
- möglicherweise wird so mehr Solo- & Kleinkunst gefördert
- für Künstler*innen ist die Frage nach der thematischen Zielsetzung zentral; für Förderinstitutionen ist die Zielsetzung dagegen oft weniger entscheidend
Situation B)
Entscheidung der Förderer: Viel Geld geht an wenige Veranstalter*innen / Kompanien
- Konsequenz: weniger Produktionen & Projektvielfalt
- nicht-geförderte Produktionen werden neue Wege suchen - z.B. im öffentlichen Raum veranstalten
Die Idee aus dem Plenum: Mutmachen! - "das kleine Geld großmachen"
Ein gestärkter Zusammenhalt der gesamten Szene kann helfen
Zusammenarbeit fest subventionierter Spielorte mit Akteuer*innen der freien Szene
z.B. durch effektive Vermietung & Nutzung der Orte während Schließzeiten & Sommerpausen
Kurzfazit:
Die Erwartungen bei der Produktion müssen angepasst werden, vor allem um weiterhin auch ethische Erfordernisse mitdenken zu können.