Session 4.2 - 'Alles auf Google!? Tanzwissen im 21. Jahrhundert'

Leitung: Melanie Suchy, Thomas Thorausch und Patrick Primavesi, Mitglieder des Ständigen Fachausschuss IV (Tanzwissenschaft, Archive und Publizistik) des Dachverband Tanz Deutschland
Studio 2 - 16:00 - 16:45 Uhr
Journalismus, Wissenschaft und Archive bilden ein gemeinschaftliches Kompetenznetzwerk. Sie sammeln, bewahren, entwickeln und vermitteln Wissen über Tanz. Doch wie steht es um diese Wissensformen im 21. Jahrhundert? Was können die Tanzarchive bieten, was es nicht bereits auf Youtube und Wikipedia gibt? Wofür braucht es die Tanzwissenschaft? Und wer rettet den Tanzjournalismus?
Heute geht es nicht um die Wiederholung von Problemen, sondern um Lösungen!
Tanzwissenschaft - Tanzjournalismus - Tanzarchive:
3 Disziplinen, von denen immer gesagt wird, dass sie Rettung brauchen.
Wir haben drei Arbeitsphasen:
- Intro durch die Sessionleiter*innen
- Austausch in kleinen Gruppen: Rumspinnen, den inneren Zensor weglassen, mit Worten rumspielen, kreativ sein - so lautet das Angebot
(...aktive Schreibphase - Geflüster in Gruppen - die Köpfe rauchen - 'Was schreibts Du denn da?' - Gemurmel - Wer ist Wolf Lotter?" - Satzfetzen - 'Was?' 'Wie bitte?' - 'Musst du googeln...' - ...ausgerechnet!) - Vorstellung der Ideen und dann ...
... machen wir ein Stimmungsbarometer zu den Ideen (die beste Lösung bekommt einen Pokal (eine Tasse ... :) )
So hat sich die Zustimmung (ungefähr) verteilt - PRO ist 100% Zustimmung
Größere Nähe zu den Tanzenden! Rettet das die Disziplinen?
PRO xxxxxxxxx----------------x-x-------xxx--------------------------------x CONTRA
Die Leser*innen retten den Tanzjournalismus! Sie sind so stolz auf ihre Medien, dass sie den Qualtitätsjournalismus bewahren. Es ist ihr Prestigeobjekt und Statussymbol. Die 'liebenden' Leser*innen und Hörer*innen werden dadurch sichtbarer.
Wertschätzung des Journalismus durch Wertschätzung der Leser*innen (Nina)
PRO xxxxxx ------- x -- x ---------- x ---- x ---- xx -- x ---- x -------- x CONTRA
Tanzwissenschaftliche und tanzpublizistische Reflektion und Begleitung bei "Let's dance" (z.B.) - also auf populäre Formate aufspringen!
PRO xx --- xx ------------ x ------------- xx --- x ------------------- xxxxxxx CONTRA
Kein Markt für Tanzjournalismus?
Dann müssen wir Journalist*innen anfangen, selbst einen Markt zu entwickeln!
PRO xxxxxxxx ------------------- xxxxx ------------------------------------------ CONTRA
Eine 'Akademie' des Tanzjournalismus schaffen - junge Menschen einbinden, den Austausch suchen - miteinander, voneinander schreiben - Wissen und Erfahrung weitergeben!
PRO xxxxxxxxx -------------- x---------- x -- xx ------------------------------- CONTRA
Out-of-the-Box denken: Der Canon dessen, was wir unter Tanzwissenschaft verstehen, muss (darf, kann, soll) neu gedacht werden!
PRO xxxxxxxxxxxxx -- x -------------------------------------------------------- CONTRA
'Schachern', in Verhandlung gehen: Wir machen Angebote, statt immer nur um Hilfe zu bitten! ... wie auf einem Marktplatz oder einer Auktion? Dabei die Bedarfe anderer Bereiche wahrnehmen, mitdenken, adressieren!
PRO xxxxxxx ------ xxx ------------------ x --- x -------------------------------- CONTRA
Die Sinnhaftigkeit des Materials in den Archiven besser darstellen! Sinnlich werden, alle Sinne ansprechen. Tanzarchive retten, um Geschichte und Geschichten zu beleben und lebendig zu halten, und um einen übergreifenden Blick zu ermöglichen.
PRO xxxxxxxxxxxx -------- x ----- x ------ x --------------------------------- CONTRA
Sich aktiv neu positionieren, die Wahrnehmung der Disziplinen neu gestalten, den inaltlichen Canon der Disziplinen kritisch befragen und neu erfinden sind verbindende Elemente der Ideen, die in der Session gesammelt wurden.
Statt Bittsteller zu sein, sollen Angebote gemacht werden. Die Perspektiven und Erwartungen der Zielgruppen und Netzwerkpartner sollen eine größere Bedeutung haben.
Das sind keine Forderungen an andere, das sind Aufforderungen der drei Disziplinen an sich selber.
Sie setzen aber voraus, dass Nähe zu den Tanzschaffenden besteht. Daraus leitet sich eine Forderung ab: Wenn irgendwo über Tanz diskutiert, nachgedacht, konzptionell oder strategisch entschieden wird, sollen Vertreter*innen der drei Diszplinen mit am Tisch sitzen - dadurch sind sie wahrscheinlich noch näher an den Realitäten und Wahrnehmungen der aktiven Tänzer*innen..